Lebensmittel sind kostbar
Mag. Christine Hochholdinger
Leiterin Abteilung V/6 Abfallvermeidung, -verwertung und -beurteilung, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Lebensmittel sind kostbar! Lebensmittel im Müll sind nicht nur ein moralisches Problem, sondern auch eine Verschwendung von Ressourcen: Die Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmittel verbraucht viel Anbaufläche, Wasser, Energie und menschliche Arbeitskraft. Wenn sie im Mistkübel landen, wurden nicht nur die Ressourcen für die Erzeugung, Verarbeitung und den Transport der Lebensmittel vergeudet, auch die Entsorgung verursacht einen zusätzlichen Aufwand. Daher sollen Lebensmittel sinnvoll verwendet oder geteilt werden.
Didi Maier
Koch, Unternehmen
DIDIlicious by Didi Maier
Lebensmittel gehören nicht auf den Müll, weil Verschwendung für andere Hunger bedeutet.
Lebensmittel gehören nicht auf den Müll, weil Lebens-Mittel ein Mittel zum Leben sind.
Josef Voithofer
Koch, Unternehmer
Kongress Gastronomie Salzburg
Lebensmittel gehören nicht auf den Müll, weil viele davon noch genießbar sind. Bewusstes und geplantes Einkaufen und Wirtschaften garantieren einen sinnvollen Einsatz und verursachen weniger Reste, die entsorgt werden müssen. Kostenintensive Verarbeitungen und Transporte von Rohstoffen sind erforderlich, um hochwertigen Speisen zu erhalten, die es nicht verdienen achtlos weggeworfen zu werden.
Horst Gallbauer
Caterer
Gallbauer Catering
Lebensmittel gehören nicht auf den Müll weil … das Ausdruck unakzeptabler Geringschätzung von Ressourcen ist.
DI Christian Pladerer
Vorstand des Österreichischen Ökologie-Instituts
Lebensmittel werden äußerst rohstoff- und energieintensiv produziert, kilometerweit transportiert, tagelang gekühlt, zu qualitativ hochwertigen Speisen verarbeitet und müssen, wenn sie weggeworfen werden, letztendlich energie- und kostenintensiv entsorgt werden. Lebensmittel verursachen über den ganzen Lebensweg eine Vielzahl von negativen Auswirkungen auf Umwelt und Mensch.
Lebensmittelabfälle habe eine negative Klimabilanz: Etwa die Hälfte der Treibhausgasemissionen aus dem Bereich Ernährung entsteht bei der Produktion, Verarbeitung und dem Vertrieb von Lebensmitteln, wobei der größte Anteil aus der Produktion tierischer Lebensmittel stammt. Die andere Hälfte entsteht bei der Lagerung, beim Einkauf und der Zubereitung. In unserer westlichen Gesellschaft werden deutlich mehr tierische Nahrungsmittel (Fleisch, Eier, Milch) gegessen, als es einer ausgewogenen, gesunden Ernährung entsprechen würde. Zur Produktion von tierischen Nahrungsmitteln werden etwa fünf- bis sechsmal so viel Ressourcen (z.B. Fläche, Düngemittel) benötigt, wie zur Produktion einer vergleichbaren Menge an pflanzlichen Nahrungsmitteln. Der Verbrauch an Ressourcen in der Landwirtschaft ist zudem eng an die Umweltbelastungen (z.B. Emission klimarelevanter Gase, Gewässerbelastung) gekoppelt. Und wenn die Lebensmittel nicht gegessen werden, ist der ökologische Rucksack überhaupt umsonst und es kommen zusätzliche negative Umweltauswirkungen durch die Entsorgung dazu.